Annäherung auf Zypern

Montag, 1. Juni 2015 | Kategorie: News

Die erneuten Gespräche zur Beilegung des Konfliktes zwischen Griechen und Türken auf Zypern weisen erste Erfolge auf. Beide Seiten, sowohl der griechische Süden als auch der türkische Norden der Insel haben die Öffnung zahlreicher Grenzübergänge beschlossen.

Schon mehr als 40 Jahre teilt eine Grenze die „Insel, auf der die Götter Urlaub machen“. Zwei Wochen nach dem Neustart der Gespräche zur Überwindung der Teilung gibt es erste echte Fortschritte. Zudem wollen die Republik Zypern und die Türkische Republik Nordzypern ihre Elektrizitäts- und Mobilfunksysteme angleichen, wie das Staatsfernsehen RIK berichtet. Die politischen Führer der griechischen und türkischen Zyprioten, Nikos Anastasiadis und sein international nicht anerkannter türkischer Gegenpart, Mustafa Akinci, vereinbarten außerdem, die Handelsbeziehungen spürbar auszubauen.

 

Noch immer 35.000 türkische Soldaten im Norden

Der liberale Politiker Akinci pflegt schon seit Jahrzehnten recht positive und enge Kontakte mit der griechisch-zyprischen Seite, die eine Lösung des Inselkonfliktes anstreben. Die Republik Zypern ist seit 2004 EU-Mitglied, nur der Süden profitiert also von der Unterstützung der Europäischen Union. Anastasiadis erklärte, dass Zypern die Regeln der Europäischen Union einhalten werde. So soll ebenfalls eine gemeinsame Kommission für die Gleichberechtigung der Frauen eingerichtet werden. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Militärputsch und einer türkischen Invasion im Norden der Insel geteilt. Türkische Zyprioten erklärten einen unabhängigen Staat im Norden der Insel, der bisher allerdings lediglich von der Türkei anerkannt wird. Dort sind immer noch 35.000 Soldaten stationiert. Momentan gibt es sieben Grenzübergänge entlang der 180-Kilometer langen Waffenstillstandslinie. In den kommenden Jahren hofft man auf eine komplette Beilegung der Probleme und eine mögliche Wiedervereinigung.