EU will Zypern bei der Wiedervereinigung unterstützen

Montag, 27. Juli 2015 | Kategorie: News

Seitdem im türkisch besetzten Nordteil der Mittelmeerinsel Zypern eine neue Regierung gewählt wurde, sind die Hoffnungen auf eine Wiedervereinigung auf der geteilten Insel so präsent wie lange nicht mehr. Nun nährt auch die Europäische Union die Hoffnung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft nur noch ein Zypern gibt, in dem die griechisch- und türkischstämmigen Bevölkerungsgruppen friedlich zusammenleben. Am vergangenen Freitag traf sich die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini im Rahmen ihres Zypernbesuches auf Nikos Anastasiadis, den Präsidenten der Republik Zypern und dessen Aussenminister Yanis Kasoulidis. Dabeigab sie grünes Licht für eine Wiedervereinigung: Sie ließ sie verlauten, dass bei einer solchen Möglichkeit die Kosten für die Europäische Union keine Rolle spielen würden.

Auch Juncker ist optimistisch

Mogherini betonte die Stärke der EU und bemerkte, dass die Kosten im Falle von scheiternden Wiedervereinigungsverhandlungen wahrscheinlich sogar höher ausfallen würden. Zypern ist offiziell als Ganzes seit 2004 Teil der EU, de facto allerdings steht der Norden der Insel seit 1974 unter Kontrolle der Türkei. Bereits eine Woche vor den Aussagen Mogherinis hatte Jean-Claude Juncker, der Präsident der Europäischen Kommission, seinerseits Optimismus bezüglich einer möglichen Wiedervereinigung des Landes ausgedrückt: Für eine Einigung auf diesem Gebiet gebe es derzeit einen besonders großen Spielraum. Juncker hatte sich zudem auch mit Mustafa Akinci getroffen, dem neuen Präsidenten der Türkischen Republik Nordzypern, getroffen, der als neuer Hoffnungsträger des Annäherungsprozesses gilt. Welches Modell bei einer Wiedervereinigung gewählt werden würde, ist jedoch noch offen: Zur Debatte stehen ein zentral regierter Staat mit zwei Zonen oder ein Bund zweier Staaten.