Kolossi: eine der besterhaltenen Burgen des Landes
Montag, 20. November 2017 | Kategorie: News
Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt Limassol an der südlichen Küste Zyperns befindet sich die Hochburg Kolossi. In den vergangenen Jahrhunderten spielte sie ob ihrer strategischen Bedeutung eine große Rolle für die Verwaltung des Landes. Während des Mittelalters wurde hier außerdem Zucker gelagert, der einst eines der wichtigsten Exportgüter der Insel darstellte.
Die Geschichte der Burg Kolossi
Fränkische Truppen dürften die Burg vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut haben. Zunächst übergab König Hugo III. Burg und Land dem Johanniterorden. Anfang des 14. Jahrhunderts ging sie für wenige Jahre in den Besitz der Templer über, bevor sie an die Johanniter zurückfiel. Diese gaben der Burg Kolossi anno 1454 auch eine neue Gestalt. Von der Anlage blieben neben dem Wohnturm, einigen Mauern, eine alte Zuckerfabrik, eine kleine Kirche sowie die einstige Zuckermühle bis in die Gegenwart erhalten. Die Kirche befindet sich direkt hinter der Zuckermühle und diente den Tempelrittern einst als Burgkapelle.
Details zur Burg Kolossi
Der Grundriss der 23 Meter hohen Burg ist quadratisch. Die Besucher gelangen über eine Zugbrücke unmittelbar in den Speisesaal, der einst wohl reich mit Fresken verziert gewesen sein dürfte, wobei die ursprünglichen Fresken übermalt wurden. So ist beispielsweise das Wappen eines früheren Burgherrn mit einer Kreuzigungsszene übermalt.
Neben dem Speisesaal befand sich auf dieser Ebene einst die Küche, während im Obergeschoss Wohnräume eingerichtet waren. Vom Obergeschoss aus führt eine Treppe auf das Flachdach, durch dessen Zinnen der Betrachter einen weiten Blick in die Umgebung hat. Von hier aus konnten die Arbeiten in den Plantagen und auf den Weinbergen überwacht und feindliche Schiffe frühzeitig gesichtet werden. Die Besucher haben hier also die beste Gelegenheit, in die bewegte Vergangenheit des Landes einzutauchen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.