Kunstraub: Zypern kämpft um Rückführung kulturellen Erbes
Montag, 28. Mai 2018 | Kategorie: News
Zypern hat bis heute mit großen Kunstrauben zu kämpfen. Nach der türkischen Invasion 1974 wurden tausende wertvolle Kunstgegenstände aus dem Land geschmuggelt. Mehr als 500 Kirchen und Klöster wurden ausgeraubt und ihre Ikonen, Fresken, Mosaiken und liturgischen Gegenstände wurden in etliche Länder verstreut. Auch aus Museen, Privatsammlungen und Raubgruben wurden Kunstschätze gestohlen und ins Ausland verkauft. Noch bis heute werden in den Auktionshäusern und Kunstsammlungen der ganzen Welt zyprische Kunst verkauft oder ausgestellt, die eigentlich in die Museen Zyperns gehört. Daher bemüht sich der zyprische Archäologische Dienst noch immer um die Rückführung der kulturellen Schätze. Vor kurzem ist es ihnen gelungen zwei Gegenstände aus Deutschland wieder zurück in die Heimat zu führen.
Zypern bringt Kunstschätze nach Hause
Ende März wurden dem zyprischen Botschafter in Berlin zwei kleine Schätze übergeben, die nun wieder zurück nach Hause gebracht werden sollen: Eine kleine Figur und eine Schale. Bei der Figur handelt es sich um die Statuette eines Kriegers aus dem 7. Jahrhundert. Die Schale ist noch älter: Mit ihren 4.000 Jahren stammt die Schale aus der Bronzezeit. Beide Gegenstände stammen nachweislich aus einer Sammlung aus Nordzypern, die geplündert und ins Ausland geschmuggelt wurde.
Nach einem schwierigen Gerichtsprozess und der Einschaltung des Auswärtigen Amtes sowie dem deutschen Kultusministerium gelang es die deutschen Galeristen zu überreden, beide Artefakte wieder zurückzugeben. Und das sogar unentgeltlich. Anfang Mai durften die Gegenstände nun von einer zyprischen Archäologin in Berlin abgeholt werden. Dieser Erfolg reiht sich in die Reihe von 173 erfolgreich zurückgeführten Ikonen, Fresken und Mosaiken ein, die ihren Weg zu ihrem ursprünglichen Eigentümer zurück gefunden haben. All diese Gegenstände sind mittlerweile in den zyprischen Nationalmuseen wieder zu bewundern und für Besucher und Touristen immer wieder ein kulturelles Highlight.