Massive Geldwäsche in Zyperns Banken
Dienstag, 21. Mai 2013 | Kategorie: News
Lange Zeit wurde es vermutet, nun bestätigt ein Bericht des Europarates den Verdacht: Zyperns Banken waschen Schwarzgelder in sehr großem Umfang. Wie Finanzexperten im Auftrag des Europarates berichten, förderte die Untersuchung von 390 Großkunden mit einem Einlagevolumen von über 2 Milliarden Euro bei sechs verschiedenen Banken erschreckende Umstände zu Tage.
Auch bei der Firmenregistrierung gibt es große Unregelmäßigkeiten.
Insgesamt existieren offiziell ca. 270.000 Firmen auf Zypern, über 56.000 davon wurden allerdings erst in den letzten 3 Jahren gegründet. Auch die Anzahl von gut 12.000 Briefkastenfirmen überrascht nicht. Weiterhin gibt es einen Rückstand von 10 Jahren bei der Auswertung der für die Registrierungen notwendigen Dokumente, auch die Banken wissen in vielen Fällen nicht, wer eigentlich hinter ihren Kunden steckt. In 70 Prozent der untersuchten Fälle stießen die Wirtschaftsprüfer auf komplizierte Treuhandgesellschaften, welche durch zwischengeschaltete Anwälte die tatsächlichen Kontoinhaber verschleiern.
Kriminelle nutzen Zyperns Banken zur Geldwäsche
Die Prüfer untersuchten in mehreren Datenbanken die 390 Großkunden, sie stießen dabei in 10 Prozent der Fälle auf politisch bedeutsame Persönlichkeiten, diese waren allerdings nicht als solche ausgewiesen. Sie stießen auch auf bereits verurteilte Russen, die unter mehrere zypriotische Banken zur Geldwäsche benutzt haben. Diese Erkenntniss steht im starken Kontrast zu den Beteuerungen der Regierung, dass es im Land keine Probleme mit Schwarzgeld gäbe.