Regierungsumbildung auf Zypern

Montag, 8. August 2011 | Kategorie: News

Präsident Dimitris Christofias hat am vergangenen Freitag die Regierung Zyperns umfangreich umgebildet. Damit wurde nun mit diversen Personalentscheidungen unter anderem auf die anhaltende Finanzkrise der Insel reagiert. Auf der drittgrößten Insel im Mittelmeer wurden acht der insgesamt elf Ministerien neu besetzt: darunter auch so wichtige Ressorts wie das Außen-, Verteidigungs- und Finanzministerium.

Christofias sagte im Fernsehen (RIK), dass das Land „durch eine schwierige Phase gehe“. Zu den Zielen der neuen Regierung zähle es, „sofort Maßnahmen zu treffen“ um sich den Auswirkungen der Finanzkrise zu stellen. Als neue Außenministerin wurde Erato Kozakou-Markoulli ernannt, neuer Verteidigungsminister wird Dimitris Iliadis. Der Ökonom Kikis Kazamias übernimmt in Zukunft die Leitung des Finanzministeriums. Die Regierungsumbildung erfolgt nach einer schweren Explosion in einem Marinestützpunkt am 11. Juli: dabei wurde auch das wichtigste Elektrizitätswerk des Landes zerstört. Die Schäden inklusive Folgekosten werden auf rund drei Milliarden Euro beziffert. Rund eine Milliarde muss alleine für die Reparatur des E-Werkes aufgewendet werden, der jährliche Haushalt Zyperns beträgt etwa 17,5 Milliarden Euro. Die Regierung betont weiterhin, dass man keine Hilfe von Seiten der Europäischen Union benötige. Nächste Woche will man Details zu einem harten Sparprogramm bekanntgeben. Mehrere Rating-Agenturen hatten Zypern zuletzt in seiner Kreditwürdigkeit herabgestuft.