Schuldenstreit: Zypern geht auf Distanz zu Griechenland

Mittwoch, 1. April 2015 | Kategorie: News

 

Der Schuldenstreit zwischen Griechenlands neuer Regierung um Präsident Tsipras und dem Rest der EU, insbesondere Deutschland, beherrscht seit Wochen die Schlagzeilen. Ein anderes Land, das vor ein paar Jahren noch in einer ähnlichen Situation war, wie Griechenland heute, ist Zypern.

Nachdem das Land im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise beinahe pleite ging, nimmt der Inselstaat seit zwei Jahren ein Hilfsprogramm vom ESM und IWF (Internationaler Währungsfonds) in Anspruch. Eines unterscheidet Zypern jedoch von Griechenland: Auf der Insel der Götter hat man die von den Geldgebern geforderten Reformen weitestgehend umgesetzt, daher befindet sich das Land finanziell seit einiger Zeit wieder auf dem Weg der Besserung.

 

Zyprische Banken waren eng mit Griechenland verbunden

 

Ein Problem Zyperns war neben dem auf der Insel überdimensional großen Finanzsektor auch die enge Verbindung der lokalen Banken zu Griechenland. Inzwischen wurde an beiden Baustellen gearbeitet, die Verbindungen der Banken zu den Griechen wurde verringert. Und auch sonst geht Zypern gegenüber Griechenland inzwischen deutlich auf Distanz. Finanzminister Harris Georgiadis betont, dass Zypern seinen eigenen Weg geht und die Verbindung zu Griechenland eher auf gemeinsamer Kultur und Vergangenheit basiert als auch wirtschaftlicher und politischer Einigkeit. Vor allem seit die linke Partei Syriza im Land der Hellenen an der Macht ist, rückt die eher Mitte-Rechts orientierte zyprische Regierung von den ehemaligen engen Partnern mehr und mehr ab. Die aktuellen Machthaber macht die frühere kommunistische Regierung für die finanziellen Probleme Zyperns verantwortlich.