Wasserpipeline von der Türkei nach Zypern fertiggestellt

Freitag, 14. August 2015 | Kategorie: News

Nach zwanzig Jahren Planung und drei Jahren Bauzeit ist es endlich soweit – eine Pipeline bringt von nun an frisches Trinkwasser von der türkischen Küste nach Nordzypern. Die Pipeline mit dem Namen Bari Suyu (zu deutsch: Friedenswasser) ist 80 Kilometer lang und hat umgerechnet fast 500 Millionen Euro gekostet. Eine teure Investition also, die sich für Zypern jedoch lohnen soll – denn die Insel wird regelmäßig von Dürreperioden heimgesucht und ist daher auf Frischwasser von außerhalb angewiesen. Kein Wunder also, dass die Idee einer Pipeline schon lange in der Luft liegt: Schon 1995 entwickelte ein türkischer Ingenieur die ersten Pläne für das Projekt.

Bau war mit Schwierigkeiten verbunden

Dass es mit der Fertigstellung bis heute gedauert hat, lag an einigen Hindernissen: Das Meer zwischen den beiden Ländern ist tief und der Boden uneben. Daher entschied man sich letztlich für eine schwimmende Pipeline, die sich in knapp 300 Metern unter dem Meeresspiegel befindet und mit Stahlseilen gehalten wird. Die 75 Millionen Kubikmeter Wasser, die so jährlich nach Zypern transportiert werden, landen in einem neuen Stausee in der Nähe der kleinen Ortschaft Gecitköy. Knapp die Hälfte des ankommenden Wassers soll als Trinkwasser genutzt werden, der Rest zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen. Fraglich ist noch, ob die Pipeline für die Wiedervereinigung Zyperns positiv oder hinderlich ist – wird Nordzypern dadurch noch mehr an die Türkei gebunden oder kann das Wasser beiden Inselteilen nützen und sie dadurch zusammen bringen?