Zypern abermals herabgestuft – neuer Finanzmister

Zypern ist von zwei Rating-Agenturen in seiner Kreditwürdigkeit abermals herabgestuft worden – auf „Ramsch“-Niveau. Nicht zuletzt daraus resultierend erhielt der Inselstaat nun auch einen neuen Finanzminister. Die Nachfolge von Kikis Kazamias tritt der Finanzexperte Vasos Siarlis an.

Der alte Finanzminister Kazamias war nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Herabstufung durch die US-amerikanische Ratingagentur Moody’s aus seinem Amt ausgeschieden. Regierungssprecher Stefanos Stefanou berichtete zudem am Montag, dass auch das Handels- und das Innenministerium neu besetzt worden seien. Am 1. Juli diesen Jahres übernimmt Zypern die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union. In der vergangenen Woche war die Bonität Zyperns von „Baa3“ um eine Stufe auf „Ba1“ abgewertet worden. Die schlechtere Bewertung habe unter anderem mit der Griechenland-Krise zu tun, so Moody’s. Zyprische Banken sind in Griechenland aktiv, die Regierung müsse sie nun unterstützen. Dies erhöhe des Risiko.

Offiziell trägt das Ramsch-Niveau der Rating-Agentur die Bezeichnung „spekulative Anlage“ – mit einer negativen Aussicht. Damit sei in den kommenden Monaten mit einer weiteren Herabstufung Zyperns zu rechnen, so die Nachrichtenagentur dpa. Der neue Finanzminister Vasos Siarlis war bereits als Berater des größten Geldinstituts Zyperns beschäftigt. Innenminister Neoklis Sylikiotis übernimmt die Position des zurückgetretenen Handelsministers Praxoulla Antoniadou. Eleni Mavrou, ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt Nikosia, ist als neuer Innenminister vorgesehen.