Zypern kommt schneller aus der Krise als gedacht
Dienstag, 9. Dezember 2014 | Kategorie: News
Die mit deutschem und anderem EU-Geld gerettete Mittelmeerinsel Zypern kommt schneller aus der Krise als gedacht. Man komme bei der Erholung besser voran als erwartet, äußerte sich die Chefin der zypriotischen Zentralbank optimistisch. Man erwarte, dass Zyperns Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr 2015 um 0,5 Prozent wachse.
Zu einer ebenfalls optimistischen Prognose kommt auch die EU-Kommission, die allerdings zu bedenken gibt, dass Zypern´s Wirtschaft in diesem Jahr noch um immerhin 2,8% schrumpfe. Doch im nächsten Jahr werde die geteilte Insel wohl einen gewaltigen Sprung nach vorne machen. Da es ökonomisch aufwärts geht, hat das Finanzministerium in der Hauptstadt Nikosia nun auch die Kapitalverkehrsbeschränkungen weiter gelockert. Geschäftsleute können ab sofort bis zu zwei Millionen Euro ohne größere Formalitäten ins Ausland transferieren. Bislang lag diese Grenze bei nur einer Million Euro.
Die EU bewahrte Zypern vor der Pleite
Für Privatpersonen wird das Limit von 5000 auf 10.000 Euro angehoben. Bei Auslandsreisen dürfen die Menschen aus Zypern dann auch endlich mehr Bargeld mitnehmen, und zwar 6000 statt bisher 3000 Euro. Die Beschränkungen waren im März 2013 eingeführt worden, als Zypern vor dem Staatsbankrott stand und in Brüssel dramatisch um Hilfe bat. Mit Krediten von über zehn Milliarden Euro bewahrten die EU und der Internationale Währungsfonds Zypern schließlich vor der Pleite. Um die Banken zu stützen, mussten damals auch erstmals Bankkunden mit einer Zwangsabgabe auf Einlagen von mehr als 100.000 Euro aufkommen. Um einen anschließenden desaströsen Ansturm auf die Banken zu verhindern, erließ die Regierung Kapitalverkehrsbeschränkungen, ein Novum in einem Euroland. Anfangs durften die Menschen pro Tag nur 200 Euro von ihren Konten abheben. Ein Großteil der Rettungsgelder stammte aus Deutschland.