Zypern will Rezept für Halloumi-Käse schützen
Mittwoch, 24. Oktober 2012 | Kategorie: News
Es ist das populärste kulinarische Produkt von der Mittelmeerinsel Zypern: Halloumi. Der halbfeste Käse aus der Milch von Kühen, Ziegen oder Schafen gilt als ein echter Exportschlager. Die zyprische Regierung will nun das Originalrezept der Spezialität schützen lassen. Doch gegen die Pläne regt sich Widerstand. Milchbauern und Käsehersteller sprechen sich dagegen aus.
Zyprischer Käsekrieg
Die zyprischen Politiker wollen die Produktion von Halloumi stärker regulieren. In Zukunft soll der Käse mindestens 51 Prozent Ziegen- oder Schafsmilch enthalten. Einige Hersteller greifen aber schon lange auf mehr als 90 Prozent Kuhmilch zurück. Dies berichtet das „Wall Street Journal“. Zyprische Käseproduzenten sprechen mittlerweile bereits von einem „Käsekrieg“ auf ihrer Insel. Damit würden die Rinderzüchter gegen die Schaf- und Ziegenhirte ausgespielt, heißt es. Zudem befürchten viele, dass die neue Maßnahme dem Export schadet.
Export als Wirtschaftsfaktor
Landwirtschaftsminister Sophokles Aletraris verteidigt die neue Regel: nur so könne die Europäische Union den Halloumi als zypriotische Marke schützen – ähnlich wie französischen Champagner oder griechischen Feta. Der Halloumi-Export ist für Zypern in der schwierigen finanziellen Lage ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. In den Jahren zwischen 2001 und 2010 wurde der Umsatz für die Käseausfuhr von 13 auf 54 Millionen Euro gesteigert. Traditionell wird Halloumi eher aus Ziegen- und Schafmilch hergestellt – allerdings ist die Produktion mit Kuhmilch bedeutend günstiger.