Zyprische Küstenwache rettet über hundert Flüchtlinge

Freitag, 11. September 2015 | Kategorie: News

Die Flüchtlingskrise ist derzeit in aller Munde – vor allem die allgegenwärtigen Bilder von in Seenot geratenen Flüchtlingen, die versuchen das Mittelmeer zu überqueren und nach Europa zu gelangen, sorgen immer wieder für Fassungslosigkeit. Die Insel Zypern liegt zwar zentral im Mittelmeer und ist Teil der Europäischen Union, zur Anlaufstelle für Flüchtlinge ist sie jedoch noch nicht geworden. Die meisten Flüchtlinge aus Syrien und afrikanischen Ländern versuchen stattdessen, direkt das europäische Festland zu erreichen. Doch nun musste die zyprische Küstenwache aktiv eingreifen: Vor der Küste der Insel war ein vollbesetztes Flüchtlingsboot in Seenot geraten.

114 Menschen auf einem Fischerboot

Es handelte sich um ein kleines Fischerboot, das jedoch mit 114 Menschen besetzt war – 54 davon waren Frauen und Kinder. Alle blieben dank der Rettungsaktion glücklicherweise unversehrt. Die Flüchtlinge wurden daraufhin zunächst in die nahegelegene Hafenstadt Larnaka gebracht. Als nächstes soll es für die Menschen dann in ein Flüchtlingslager in der Nähe der Inselhauptstadt Nikosia gehen. Der zyprische Innenminister betonte, alle Regeln der EU einzuhalten. Drei mutmaßliche Schleuser, die sich unter den Geretteten befanden, wurden von der zyprischen Polizei festgenommen. Die Flüchtlinge selbst gaben an, 4000 Dollar pro Kopf für die Überfahrt von Syrien nach Italien bezahlt zu haben. Bereits im vergangenen Jahr gab es einen ähnlichen Vorfall, als sogar 345 Flüchtlinge vor der Küste Zyperns gerettet werden mussten.